Verhütung während der Stillzeit

Nicht jede Verhütungsmethode ist in der Stillzeit sinnvoll und möglich. Doch Stillen allein schützt dich nicht zwingend vor einer erneuten Schwangerschaft. Daher ist es wichtig, auch nach der Geburt an die Wahl der Verhütungsmittel zu denken. Wir zeigen dir, welche Verhütungsmittel besonders gut wirken und auf welche du besser verzichten solltest.

Verhüten in der Stillzeit: Wann Verhütung notwendig wird

Auch wenn der Volksmund dies anders berichtet, so bietet das Stillen dennoch keinen zuverlässigen Schutz vor einer erneuten Schwangerschaft. Bei jedem Stillvorgang wird das körpereigene Hormon Prolaktin ausgeschüttet. Dieses sorgt für die weitere Milchbildung und hemmt zugleich den Eisprung. Doch kommt es zu einer Stillpause oder einer Unterbrechung, reicht die Ausschüttung des Hormons nicht mehr aus, um den Eisprung zu unterdrücken. Es kann also auch vor der ersten Regelblutung nach der Schwangerschaft zu einer erneuten Schwangerschaft kommen. Daher spielt die Wahl der richtigen Verhütungsmethode in der Stillzeit eine wichtige Rolle.

Verhüten in der Stillzeit: Das sind die Optionen

Wenn du die richtige Verhütungsmethode in der Stillzeit für dich finden möchtest, solltest du dich am besten von deiner gynäkologischen Praxis beraten lassen. Diese hilft dir nach der Geburt die passende Verhütungsmethode zu finden und kann dich individuell beraten. Wir zeigen dir an dieser Stelle, welche Verhütung während der Stillzeit möglich ist und welche weder auf das Kind übergeht, noch die Milchproduktion beeinflusst.

Verhütung mittels Barrieremethoden

Die physische Verhütung durch Barrieren, also die Nutzung von Kondom oder Diaphragma, funktionieren auch nach der Geburt ohne Schwierigkeiten. Sie beeinflussen weder das Stillen noch das Kind. Bei dieser Verhütung während der Stillzeit kommt es vor allem auf den sicheren Umgang mit den Verhütungsmitteln an. Beim Diaphragma muss dieses allerdings nach der Geburt neu angepasst werden. Durch die langsame Rückbildung der Gebärmutter kann dieses erst rund drei Monate nach der Geburt wieder neu angepasst werden. Bis dahin musst du auf Kondome zurückgreifen.

Ähnliches gilt auch für die Spirale. Diese kann ebenfalls zum Verhüten in der Stillzeit genutzt werden. Auch hier muss jedoch auf die Rückbildung der Gebärmutter gewartet werden, da diese ansonsten die Spirale wieder ausstossen könnte. Du solltest nach der Geburt sechs bis acht Wochen warten, ehe die Spirale in die Gebärmutter sicher implantiert werden kann.

Vaginalring und Verhütungspflaster

Sowohl der Vaginalring als auch Verhütungspflaster klingen auf den ersten Blick verlockend, sollten aber beim Stillen nicht verwendet werden. Denn beide Präparate setzen auf eine Kombination von Östrogen und Gestagen und können daher die Zusammensetzung der Muttermilch verändern und auf das Kind übergehen. Diese Methoden sind zur Verhütung während der Stillzeit dementsprechend nicht geeignet.

Die Pille und andere Hormonimplantate

Nicht jede Pille kann und darf zum Verhüten in der Stillzeit genutzt werden. Kombi-Präparate, welche neben Gestagen auch Östrogen enthalten, sind, wie oben bereits genannt, nicht als Verhütungsmittel geeignet. Die Mini-Pille und auch die meisten Hormonimplantate nutzen allerdings nur Gestagen in geringer Dosierung. Diese Mittel sind als Verhütungsmethode in der Stillzeit problemlos geeignet und beeinflussen weder die Muttermilch noch das Kind. Beide Mittel sollten frühestens rund sechs Wochen nach der Geburt eingesetzt werden, erreichen dann aber einen sehr hohen Schutz vor einer erneuten Schwangerschaft.

Die natürliche Verhütungsmethode in der Stillzeit

Nicht nur deine Gebärmutter bildet sich in der Stillzeit wieder zurück, sondern auch die Hormone verändern sich deutlich. Daher sind natürliche Verhütungsmethoden wie die Kontrolle des Zervixschleims und die Temperaturmethode keine zuverlässigen Methoden während des Stillens.

Lass dich von deinem Frauenarzt oder deiner Frauenärztin beraten, um die für euch passende Verhütungsmethode in der Stillzeit (und danach) zu finden.