Sprachentwicklung 4. Lebensjahr

Sprachentwicklung beim Kind © Gelpi - AdobeStock.com

Dein Kind hat im 3. Lebensjahr seinen Wortschatz schon erheblich erweitert. Im 4. Lebensjahr lernt es immer besser, Gegenstände zu differenzieren. Es versucht, nun selbst Antworten auf seine vielen Fragen zu finden. Wenn du die Selbstständigkeit deines kleinen Schatzes förderst, wird er gezielter und schneller sprechen lernen.

Es macht richtig Spass, sich mit Kindern im 4. Lebensjahr zu unterhalten. Sie beschreiben nun immer mehr ihre Gefühle und Gedanken, anstatt nur bestimmte Dinge beim Namen zu nennen. Sie können zum Beispiel schon artikulieren, dass sie wütend, ängstlich oder glücklich sind.

Ihre Aufmerksamkeitsspanne wird zunehmend grösser. Das erleichtert die Gespräche zwischen ihnen und ihren Eltern.

Kinder ab diesem Alter verwenden nun Pronomen. Sie können auch schon Nebensätze bilden und verstehen schwierige Satzkonstruktionen. Zum Beispiel können sie erzählen, warum sie etwas mögen oder nicht. Ausserdem sind sie jetzt in der Lage, ihren vollständigen Namen zu sagen. Im 4. Lebensjahr gelingt es den Kleinen immer besser, Dinge weiter zu differenzieren.

Das Interesse der Kinder an anderen Kindern steigt und erste Freundschaften entwickeln sich. Sie sind allerdings nicht oft von langer Dauer. Beim gemeinsamen Spiel wird viel geplappert, auch wenn nicht alles einen Sinn ergibt. Das Wichtigste ist, dass die Kinder auch dabei ihre Fähigkeit zur Kooperation entwickeln und ihren Wortschatz dabei stetig erweitern.


Dein Kind wird immer wissbegieriger

Die Warum-Phase, die im 3. Lebensjahr begann, ist jetzt noch nicht beendet. Jetzt wird immer weiter und noch mehr hinterfragt: Warum ist der Himmel blau? Warum ist das Gras grün? Warum muss ich jetzt schon schlafen gehen? Warum regnet es? Warum können die Vögel fliegen?

Dein Kind möchte allerdings keine ausführlichen, hochtrabenden Antworten haben. Es würde auch gar nicht alles verstehen. Eine einfache und kurze Erklärung, so gut, wie du kannst, reicht deinem kleinen Schatz erst einmal aus. Erst im 5. Lebensjahr sind Kinder an einer ausführlichen Beantwortung ihrer Fragen interessiert. Wichtig ist aber, dass du auf dein Kind eingehst und dir Zeit für eine kurze Beantwortung seiner Fragen nimmst, auch wenn dir manchmal die Geduld und die Zeit fehlen. Vor allem dann, wenn dein Kind versucht, sich selbst Fragen zu beantworten, aber die Antworten nicht findet, solltest du da sein.

Eltern können die Sprachentwicklung ihrer Kinder zu Hause aktiv fördern

Auch wenn viele Eltern der Meinung sind, dass die Entwicklung der Sprache ihres Kindes automatisch geschieht, bedarf sie einer aktiven Förderung, um sich korrekt auszubilden. Bei anderen Lernprozessen unterstützen Eltern ihre Kinder ja ebenso, wie zum Beispiel bei den ersten Gehversuchen. Mit der Sprache ist es ganz ähnlich.

Durch eine gezielte kindgerechte Förderung der Sprache erleichterst du deinem Kind die Kommunikation mit seiner Umgebung, ganz besonders die Entwicklung des sozialen Verhaltens. Möglichkeiten, dein Kind zu fördern, findest du im Familienalltag genügend. Zum Beispiel spielen dabei bestimmte Rituale wie gemeinsam ein Buch anschauen, Singen oder das Vorlesen und das Erzählen von Geschichten eine sehr wichtige Rolle.

Sehr wichtig:
Wenn du mit deinem kleinen Schatz sprichst, gehe nicht in ein Nachbarzimmer, sondern schaue ihm beim Sprechen an. Wenn du wichtige Dinge mit ihm besprichst, gehe am besten in die Knie, damit du auf einer Ebene mit deinem Kind kommunizieren kannst.

Sprich so oft wie möglich mit deinem Kind. Versuche aber nicht alles von seinen Lippen abzulesen. Ermutige deinen kleinen Schatz, seine Wünsche verbal zu äussern.

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