Ab in den Wald!

Ab in den Wald! © Paul Meixner / AdobeStock.com

Ein ausgiebiger Aufenthalt im Wald reduziert die körpereigenen Stresshormone. Das spürst du sicher selbst, wenn du dich dem vernetzten Organismus des Waldes hingibst. Der gesundheitsfördernde Effekt des Waldes sollte am besten so früh wie möglich in das menschliche Nerven- und Körpersystem integriert werden. Also: Ab in den Wald mit deinen Kindern – das tut nicht nur deinen Kindern, sondern auch dir gut!

Vielleicht durftest du selbst als Kind viel Zeit im Wald verbringen, vielleicht ist dir der Wald aber auch eher fremd und mit gemischten Gefühlen verbunden. In Zeiten von unzähligen Freizeitparks und Möglichkeiten zur Bespassung der Kleinen gerät der Kontakt mit der Natur bei vielen Menschen in den Hintergrund. Lässt man sich aber einmal auf einen Besuch im Wald mit all seinen Sinneseindrücken ein, merkt man erst, wie viel Kraft der Wald ausstrahlt und wie verbunden der Mensch eigentlich mit der Natur ist. Regelmäßige Aufenthalte im Wald stärken nachweislich die Lungenkapazität des Menschen und fördern ein optimales Funktionieren seines Immunsystems.

Im Wald erinnert sich das kindliche Nervensystem an seine natürliche Aufgabe

Der Wald ist ein unvergleichlicher Kraftort. Dein Kind lernt hier, seinen inneren Energiespeicher aufzuladen. Die Natur des Waldes schult außerdem die Sensibilität deines Kindes. In dem naturbelassenen Schutzraum, den der Wald für den Menschen darstellen kann, werden alle Sinne des Menschen angesprochen. Besonders für Familien, die an einer viel befahrenen Straße oder in einer Stadt wohnen, ist Reizüberflutung ein großes Thema. Regelmäßige Ausflüge in den Wald schaffen es, die innere Balance deines Kindes (wieder) herzustellen und zu halten. Es ist wichtig, ausdauernde Momente im Leben des Kindes zu integrieren, in denen sein Nervensystem seiner natürlichen Aufgabe nachgehen darf - ohne schützende Wände hochfahren zu müssen. Im Wald kann sich das Kind auf allen Ebenen sicher sein, dass hier keine Reizüberflutung stattfindet und jeder Reiz ein freundlicher ist. Im Wald darf dein Kind sich frei seiner intuitiven Bewegung hingeben und mit all seinen Sinnen lauschen, aufnehmen, verarbeiten und herumtollen.


Verantwortungsvoller Aufenthalt

Das bedeutet nicht, dass der Wald nicht auch seine Gefahren birgt oder hier Verantwortung keine Rolle spielt. Ganz im Gegenteil: Es gibt wenige Orte, die sich so gut dafür eignen, Regelkonzepte und Verantwortungsmuster zu lehren und zu lernen, wie der Wald. Durch eine achtsame Bewegung im Wald lernt das Kind wichtige Aspekte kennen, die den Natur- und Waldschutz beinhalten. Die Natur wird von deinem Kind nur dann als schützenswert erkannt, wenn sie als wichtig angeschaut und mit positiven Erinnerungen verbunden wird. Die Kinder lernen, dass die Bäume uns Sauerstoff liefern; sie lernen die Artenvielfalt kennen, die hier erhalten bleiben soll oder den notwendigen verantwortungsvollen Umgang mit Pflanzen, Tieren und Feuer im Wald.

Achte auch darauf, dass ihr den Wetterverhältnissen angemessen gekleidet seid. Im Wald ist es oft nass: Regenhosen und wasserfeste Schuhe mit gutem Profil sind oft sinnvoll, damit dein Kind unbeschwert spielen kann. Im Sommer solltest du auf jeden Fall darauf achten, dass ihr euch gut gegen Mücken und Zecken schützt. Sei das mit langer Kleidung oder mit einem entsprechenden Insektenschutzmittel.

Tipps zum spielerischen Erkunden des Waldes

Erschaffe Raum für dein Kind, den Wald unbeschwert und positiv kennen zu lernen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, einen Waldbesuch aufregend und spielerisch zu gestalten, zum Beispiel:

  • Waldpicknick oder wenn Erfahrung einer erwachsenen Person besteht, das Bräteln einer Wurst oder Stockbrot am Feuer
  • einen jungen Baum aussuchen und diesen regelmäßig besuchen und beobachten, wie er sich im Laufe der Jahreszeiten verändert
  • heruntergefallene Blätter, Äste und Nüsse sammeln und mit diesen Figuren, Bilder oder Mobiles basteln
  • Schnitzeljagd im Wald
  • Freies Spielen im Wald
  • Verstecken spielen, über umgefallene Baumstämme balancieren, mit Stecken Löcher graben
  • Bächlein im Wald folgen und ihre Quelle finden oder einfach mit Steinen stauen
  • Geschichten über Waldgeister ausdenken oder lokale Legenden ausfindig machen & diese in das Walderlebnis integrieren

Natürlich gibt es noch viel mehr Spielmöglichkeiten im Wald. Weniger ist aber oft mehr. Denn lässt man die Kinder einfach mal machen, finden sie oft ganz von selbst viele interessante und lustige Beschäftigungsmöglichkeiten. Falls der Wald für dein Kind neu ist und es vielleicht etwas Anfangsscheu oder Ängste hat, gib ihm genügend Zeit, sich an die ungewohnte Umgebung heranzutasten. Unterstütze es langsam und spielerisch mit ein paar Spielideen und lasse es merken, dass seine Ängste unbegründet sind. Ein zuerst bedrohlich wirkender Käfer oder Ameisen können zum Beispiel äusserst spannend zu beobachten sein. Dein Kind wird sich bald wohl fühlen und sich vom Zauber des Waldes anstecken lassen.

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