8 typische Teenie-Konflikte

Pubertät: Typische Konflikte mit Teenagern und was dahintersteckt © Stock Rocket - AdobeStock.com

Wenn die Kinder zum Teenager werden, kann das eine Familie vor einige Herausforderungen stellen. Debatten über das Ausgehen, das Outfit oder Schulprobleme und die launischen, zickigen Reaktionen darauf können zermürbend sein. Doch es gibt einige Wege, wie man mit diesen Situationen umgehen kann. Wir haben acht typische Herausforderungen zusammengestellt und geben dir einige Lösungsansätze dazu.


Mein Kind ist ein Teenager

Sobald das Kind das Teenager-Alter erreicht, sind probate Erziehungstipps Gold wert. Die Pubertät ist ein emotionales Achterbahnfahren, auf dem die Wogen der Hormonschwankungen und des seelischen Ungleichgewichts durchquert werden müssen. Für Eltern ist es ein schwieriges Unterfangen.

Reden? Funkstille...
Keine Kommunikation möglich: Sind die Kinder sehr wortkarg und kommunizieren ihre Wünsche und Bedürfnisse nicht mehr, ist dies für die Eltern schwierig. Etwas Sensibilität über den richtigen Zeitpunkt für Fragen ist dabei sinnvoll.

Tipp: Bleibe immer interessiert an den Themen im Leben deines Kindes, auch wenn sie dir manchmal nicht wichtig erscheinen, du zurückgewiesen oder sogar provoziert wirst. Sei geduldig und ausdauernd, habe ein Gespür für die richtigen Momente und stelle klare Fragen. Gib deinem Heranwachsenden gleichzeitig aber auch die notwendige Privatsphäre, indem du einen gesunden Mittelweg zwischen Neugier und Respekt findest.

Schule? Langweilig.
Die Schulausbildung wird vernachlässigt: Empfindet dein Kind Schule als ziemlich öde und widmet seine Aufmerksamkeit lieber Dingen wie Computerspiele zocken oder Shoppen gehen, ist guter Rat teuer. Zeige in solchen Fällen deinem Kind auf, dass eine adäquate Schulausbildung eine solide Lebensgrundlage darstellt und den Weg für zukünftige Karrieren ebnet.

Tipp:
Beachte dabei, dass die Matura nicht für alle Berufsziele erforderlich ist. Frage lieber nach dem Berufswunsch und versuche, Optionen in Bezug darauf zu vermitteln. Vielleicht steckt hinter der Vernachlässigung auch Mobbing oder eine zu hohe Anforderung, deshalb ist ein offenes Ohr ratsam.

Streit ums Outfit?
Das Outfit ist nicht gesellschaftsfähig: Wenn die Kinder auf einmal in zerrissenen Jeans und mit pinken Haaren um die Ecke kommen, ist das kein Grund zur Sorge. Meistens dient dies zur Abgrenzung von konventionellen Richtlinien und geht mit dem Älterwerden vorüber. Aber auch bei Beibehaltung des schrillen Stils solltest du nicht auf die Barrikaden gehen.

Tipp:
Erkläre deinem Kind, welche Folgen und Nachteile sich daraus ergeben (erster Eindruck, Schnupperstelle, Signale der Mode?). Ist dein Teenager mit dem Kleidungsstil im Einklang, solltest du es ebenso sein.

Grenzen und Regeln? Wichtig für Jugendliche.
Party, Party, Party: Ausgehen und Partys gehören zum Leben eines Heranwachsenden dazu. Verbiete nicht jede Feier, aber stelle klar, dass ein gewisses Mass angebracht ist. Ratsam ist, die Feten im eigenen Heim zu veranstalten, denn damit hast du mehr Kontrolle über den Ablauf.

Auch für die Nutzung der Medien braucht es einen vorgegebenen Rahmen für die Medienzeit und sinnvolle Freizeitbeschäftigungen.

Tipp: Klare Grenzen und Regeln sollen den Teenagern, innerhalb eines genug grossen Freiraums, Halt und Orientierung geben.

Wenn Teens sich im Zimmer verkriechen
Zutritt im Zimmer verboten: Gönne deinem Kind diese Privatsphäre. Für viele Eltern fühlt es sich so an, als würden ihre Kinder sie zurückweisen oder etwas vor ihnen verbergen. Natürlich ist das möglich, aber es gibt auch andere Gründe. Denke doch einmal daran, wie viele Dinge du nicht mit deinen Eltern besprichst, sondern viel lieber mit deinem Partner oder Freunden. Gib deinem Kind das gleiche Recht und lass ihm Freiräume. Die Gruppe der Gleichaltrigen ist in der Pubertät enorm wichtig. Sie helfen einander bei Problemen jeglicher Art und vernetzen sich über die sozialen Medien. Auch wenn du Sorgen hast, solltest du jegliche Detektivarbeit im Kinderzimmer, am Handy oder PC unterlassen.

Schlafen bis zum Mittag: Dein Kind schläft gerne lang und ausgiebig aus? Dann solltest du dies tolerieren. Solange die Pflichten nicht vernachlässigt werden, ist das kein Problem.

Tipp: Respektiere die Privatsphäre im Kinderzimmer und platze nicht einfach so herein. Mittels Anklopfen signalisierst du deinen Eintrittswunsch. Äussere deine Ängste und Bedenken offen und erkundige dich vorsichtig, was los ist. Auf diese Weise beweist du deinem Kind Vertrauen und bekommst im Gegenzug vielleicht ein wenig mehr Offenheit.

"Abhängen", Alkohol und Zigaretten
Pubertierende Kinder, deren Eltern das Rauchen und Alkohol komplett verbieten, reagieren häufig mit Trotz. Die Pubertät ist eine Zeit des Umbruchs, des Ausprobierens und des Testens - und auch mal des Auf-die-Nase-Fallens. Unterstütze dein Kind, anstatt es zu verurteilen, wenn es einmal sturzbetrunken nach Hause kommt. Es ist weder ein Alkoholiker noch Kettenraucher. Sprich am nächsten Tag in Ruhe darüber und verlange, dass es so nicht mehr vorkommt. Halte dich mit Vorwürfen zurück.  Lege schon frühzeitig den Grundstein für eine gesunde Einstellung gegenüber Zigaretten und Alkohol. Erkläre deinem Kind, dass Alkohol ein Genussmittel ist, das nur in Massen konsumiert werden sollte. So hilfst du ihm, sein Handeln und seine möglichen Folgen zu reflektieren.

Tipp: Erziehe dein Kind zu einem selbstbewussten Menschen, der nicht jedem Gruppendruck erliegt. Bleibe gelassen und verzichte auf Druck – so wird sich dein Kind am Ende auf den richtigen Weg machen.

Die erste Liebe
Teenager-Konflikte bezüglich der ersten Liebe müssen nicht sein. Es ist unglaublich wichtig, dass Eltern mit ihren Teenagern über Geschlechtskrankheiten, Pornographie und Verhütung sprechen, bevor sie sich auf die erste Liebe einlassen. Obwohl es Aufklärungsunterricht in der Schule gibt, ist es manchmal schwierig, Teenager über dieses sensible Thema aufzuklären.

Tipp: Kläre dein Kind umfassend auf und akzeptiere die Wahl des Geschlechtspartners.

Ausgang - alle dürfen länger!
Ein häufiger Diskussionspunkt ist die Zeit, wann ein Teenager wieder zuhause sein soll. Versucht zusammen einen Kompromiss zu finden und komme deinem Kind auch einmal entgegen. Dies wird dein Kind stärken und es fördert sein Verantwortungsbewusstsein.

Tipp: Grenzen sollten flexibel bleiben und der jeweiligen Situation angepasst werden. Falls du dein Kind vom Veranstaltungsort abholen möchtest, vereinbart einen Abholpunkt etwas entfernt zum Veranstaltungsort. Dies erspart deinem Kind Peinlichkeiten.


Erwachsenwerden ist nicht einfach. Wichtig ist, dem Teenager mit der eigenen Konfliktbereitschaft zu signalisieren: Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst. Durch eine Erziehung mit Geduld und viel Verständnis lässt sich in Konfliktsituationen der Wind aus den Segeln nehmen.

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